Montag, 17. März 2008

Aus dem Gästebuch

Auszug aus dem Gästebuch auf www.alte-buche.de

Die Mettmanner Blutbuche stand an einem extrem wichtigen Ort. Man stelle sich die Kreuzung Breite-, Freiheit-, Flintrop- und Königshofstrasse vor. In einem tiefen Talkessel. Und dann noch die Verkehrsdichte von 20.000 Fahrzeugen, in Worten zwanzigtausend, pro Tag. Die Bebauung ist durchweg dreieinhalbgeschossig, bildet also Schluchten ohne nenneswerte Luftbewegung.

Der hier dringend benötigte Luftaustausch ist schon vor längerem untersucht worden und funktioniert so:

Die Frischluft kommt durch die Baulücke links des Hoffstaedtergebäudes vom Stadtwald her, strömt durch die Flintropstrasse auf die besagte Kreuzung zu. Hier entsteht durch die riesige Blutbuche plus ihren ca. 30 Grossbaumnachbarn eine Thermik, ein Sog nach oben. Die Konvektion zieht mit der nachströmenden frischen Stadtwaldluft die vergiftete Luft aus allen 4 Strasseneinmündungen mit nach oben weg.

So bleibt die Feinstaubbelastung in Grenzen. Und nicht nur die.

Dieser Vorgang ist komplex und aus Kostengründen nicht perfekt erforscht. Die Komplexität behindert die Einsicht bei vielen Bürgern und ganz besonders bei der Mehrheit der Ratsmitglieder.

Nun ja, jetzt haben wir den Salat. Die Bäume kommen alle weg und eine neue lange Häuserschlucht behindert den Luftaustausch noch mehr. Dann ersticken die Innenstadtbewohner, bzw. verschwinden. Niedrige Mieten und hässliche, stinkige Strassen sind die Folge.

In ca. 10-20 Jahren werden wir sehen, wer die bessere Voraussicht hatte. Die vielen Nichtwähler oder die freche Bürgerinitiative.

Christoph Hütten