Dienstag, 12. November 2013

Die Rau-Eiche ist tot

Schief gepflanzte Rau-Eiche, 2011
Die "Johannes-Rau-Eiche", ein besonders wichtiger und langjähriger Kumpel der "Blutbuche vom Königshof", hat den Umzug nicht überlebt und wurde gefällt. 

Sie wurde vom Eichsplintkäfer angefallen, der sich trotz sofort eingeleiteter Verteidigungsmassnahmen nicht vertreiben liess. NRW-Ministerpräsident Johannes Rau hatte die Eiche 1982 in Mettmann gepflanzt.

Um Platz für die Königshofbebauung zu schaffen, wurden neben der "Blutbuche vom Königshof" auch 38 innerstädtische Grossbäume gefällt. Wegen der daraus resultierenden Spannung in der Bevölkerung wurde die Rau-Eiche im Herbst 2011 umgepflanzt. 


Nach einer Vorbereitungszeit mit Wurzelbehandlung, Kronenschnitt und Substratanwendung wurde die Eiche mit einen Hydraulikspaten von ihrem weit austragendem Wurzelwerk getrennt, mit einem LKW transportiert und neben dem Jugendhaus eingepflanzt. 

Landesvater Johannes hatte seinerzeit keine so glückliche Gärtnerhand. Im Laufe ihres leider zu kurzen Lebens hat die Eiche dann einen Knick zwischen Stamm und Krone entwickelt, sodass die Wahl nur zwischen „Stamm gerade und Krone schief“ und „Stamm schief und Krone gerade“ getroffen werden konnte.

Die Umpflanzaktion war ein Risiko, wie man schon damals wusste. Aber die Elektrotransformatoren am angestammten Platz mussten durch grössere ersetzt werden.

Im öffentlichen Raum um die MBV-Bebauung und das Phönix-EKZ gibt es nun keinen einzigen Grossbaum mehr. Und das bei engsten Strassenschluchten mit größtmöglichem Verkehr. Gesundes Mettmann.